Was kann ich als weißer Mensch tun, um Rassismus im Alltag zu bekämpfen?

Was kann ich tun, um Rassismus im Alltag zu bekämpfen?

27.02.2022

5min

Maren Heinz

Auf einen Blick

  • Informiere dich!
  • Hör zu!
  • Sprich deine Mitmenschen auf rassistische Äußerungen an!
  • Misch dich ein!
  • Become Part, but not the Leader!

1. Informiere dich!

Informiere dich auf den Webseiten von Selbstorganisationen über die Positionen von People of Color und beschäftige dich mit ihren Argumenten. Lerne ihre Perspektiven kennen und versuche nachzuvollziehen, wie Rassismus auf sie wirkt. Interessiere dich dabei bewusst für verschiedene Blickwinkel. Denn Menschen machen – abhängig beispielsweise von ihrem Alter, ihrer Geschlechtsidentität oder ihrem sozialen Status – sehr unterschiedliche Rassismuserfahrungen.
Schau dir außerdem unsere Liste an Büchern, Serien, Dokus und Filmen an, um dich weiterzubilden.

2. Hör zu!

Egal, ob du dich bei Selbstorganisationen informierst oder sich Schwarze Menschen und People of Color in deinem Umfeld zu Rassismus äußern: Hör dir aufmerksam an, was sie zu sagen haben. Persönlich erlebst du vielleicht keinen Rassismus, aber du kannst umso mehr darüber lernen. Halte deine persönliche Meinung zurück und mach dir bewusst, dass du vieles über Rassismuserfahrungen nicht wissen kannst, weil du sie selbst nicht machst. Und egal, wie unbequem es sich für dich anhören mag: Erkenne die Erfahrungen von Betroffenen an.

3. Sprich deine Mitmenschen auf rassistische Äußerungen an!

Wenn du rassistische Äußerungen oder Handlungen im Alltag beobachtest, lass sie nicht einfach so stehen. Sprich deine Mitmenschen darauf an und trage so dazu bei, Rassismus sichtbar zu machen und dein Umfeld zu sensibilisieren. Zeige auch, dass du Witze auf Kosten von Betroffenen nicht lustig findest und dass Rassismus niemals okay ist. Egal, wie er ,gemeint’ ist. Egal, ob online oder offline.

4. Misch dich ein!

Wenn du in der Öffentlichkeit Zeug:in von Rassismus wirst, kannst du dazu beitragen, dass es Konsequenzen für die Täter:innen gibt. Bring dich aber nicht selbst in Gefahr und informiere im Notfall die Polizei. Verhält sich die Polizei selbst rassistisch, kannst du zum Beispiel die Dienstnummern der Beamt:innen erfragen, eine Dienstaufsichtsbeschwerde beim Polizeipräsidenten einreichen und Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstatten. Beobachtest du rassistische Einlass-, Personen- oder Ticketkontrollen, wäre eine Option, dich der betroffenen Person als Zeug:in anzubieten. Bei strafbaren Inhalten im Netz kannst du die Beweise mit Screenshots sichern und anzeigen (am besten anonym).

5. Become Part, but not the Leader!

Dränge dich bei deinem Engagement gegen Rassismus nicht in den Vordergrund. Mach stattdessen Schwarze Menschen und People of Color sichtbarer und hörbarer. Sprich also nicht für andere, sondern mit ihnen, und erfrage am besten direkt, welche Unterstützung überhaupt erwünscht ist. Das könnte die Beteiligung an einer Demo oder ein finanzieller oder organisatorischer Beitrag sein. Auch das Teilen oder Liken von Postings, Artikeln und Blogbeiträgen kann dazu beitragen, Stimmen von People of Color präsenter zu machen.

Bücher:

  • Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten – Alice Hasters
  • „Exit Racism“ – Tupoka Ogettes
  • „Wir müssen über Rassismus sprechen“ – Robin DiAngelo
  • „Deutschland Schwarz Weiß“ – Noa Noah Sows
  • „Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe rede“ – Reni Eddo Lodge
  • „Farbe bekennen“ – Katharina Oguntoye, May Ayim, Dagmar Schultz
  • „Eure Heimat ist unser Albtraum“ – Fatma Aydemir, Hengameh Yaghoobifarah
  • „Between The World and Me“ – Ta-Nehisi Coates
    „Gegen den Hass“ – Carolin Emcke
  • “Daughters of Africa: An International Anthology of Words and Writings by Women of African Descent from the Ancient Egyptian to the Present” – Margaret Busby
    „So You Want To Talk About Race“ – Ijeoma Oluo
    „Schwarzsein in einer rassistischen Welt“ – Ijeoma Oluo


Serien:

  • „Roots“ –  Amazone Prime
  • “Dear White People“ –  Netflix (2017)
  • „When They See Us“ – Ava DuVernay, Netflix
  • „Atlanta“ – Donald Glover, Amazon Prime 
  • „Seven Seconds“ – Veena Sud, Netflix“
  • „Pose“ – Ryan Murphy, Netflix
     

Dokus

  • „I Am Not Your Negro“
  • „Speak Up“ – Amandine Gay
  • „Paris is Burning“ – Jennie Livingston, Netflix
  • „What You Gonna Do When The World’s On Fire?“ – Roberto Minervini
  • „Der 13.“ – Ava DuVernay, Netflix


Filme

  • „The Hate U Give“ – George Tillman, Amazon Prime
  • „Get Out“ – Jordan Peele, Amazon Prime
  • „Moonlight“ – Barry Jenkins
  • „La Haine (Hass)“ – Mathieu Kassovitz
  • „BlacKkKlansman“ – Spike Lee, Amazon Prime 
  • „Hidden Figures“ – Theodore Melfi, Amazon Prime, Netflix 
  • „The Hate“ – Tate Taylor, Amazon Prime
  • „12 Years a Slave“ – Steve McQueen
  • „Selma“ – Ava DuVernay
  • „If Beale Street Could Talk“ – James Laxton
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